St. Peter und Paul in Helmsdorf
Eine Pfarrkirche wird in Helmsdorf in einer Urkunde aus dem Jahre 1283 erwähnt. Die jetzige Pfarrkirche wurde in den Jahren ab 1706 im romanischen Stil errichtet und am 02. September 1716 durch Weihbischof Jakob Senff aus Erfurt feierlich eingeweiht. Unsere Kirchenpatrone sind die Apostel Peter und Paul, welche auf dem Hauptaltar als Statuen und auch in der Wetterfahne zu sehen sind.
Da der Kirchenbau im Laufe der Jahre für die Gemeinde zu klein geworden war, entschloss man sich, die Kirche zu erweitern. 1933 wurde ein großes Seitenschiff angebaut, nachdem ein ehemaliger Helmsdorfer, der nach Amerika ausgewandert war, eine große Summe zu diesem Umbau gespendet hatte. Dieser Umbau wurde dann am 01. Juni 1934 durch Bischof Petrus Legge aus Bautzen feierlich eingeweiht.
Die Kirche birgt in sich einige kulturhistorisch wertvolle Kostbarkeiten wie z.B. den barocken Hochaltar, einen gotischen Taufstein aus dem 14. Jahrhundert. Eine Mariendarstellung befindet sich rechts vor dem Altarraum und seit Ostern 2021 auf der linken Seite eine Elisabethdarstellung, die auf Wunsch von Pfarrer Günter Christoph Haase vom Bischöflichen Ordinariat der Kirchgemeinde zur Verfügung gestellt wurde. Auch eine Pieta lädt im Kirchenraum zum stillen Gebet und dem entzünden einer Kerze ein.
Im Zuge der Liturgiereform erfuhr der Altarraum 1969 eine Veränderung. Im Chorraum wurde ein freistehender Altar aus Marmor aufgestellt und der Pfarrer zelebrierte von nun an die Heilige Messe in Richtung der Gottesdienstbesucher. Der barocke Hochaltar fand im Seitenschiff, an seinem ehemaligen Standort, wieder seine Aufstellung. Ein Tabernakel und ein Holzkreuz wurden im Chorraum angebracht, und auch die Sakristei wurde in diesem Zusammenhang wesentlich vergrößert.
Im Jahre 1971 erfolgte der Umbau Empore. Sie erstreckte sich früher nicht nur auf der Orgelseite, sondern auch über dem Eingangsbereich. Ein Jahr später ließ man die Kniebänke polstern und im Jahre 1980 wurden die Kirchenfenster im Eichsfelder Barock erneuert und eingesetzt. Auch eine elektrische Glockenläuteanlage wurde eingebaut, nachdem auch der Glockenstuhl erneuert worden war.
Im Jahr 2008 wurde mit ersten Besprechungen für einen geplanten Kirchenumbau in Helmsdorf begonnen. Da die Zahlen der Gottesdienstbesucher drastisch zurückgegangen waren, entschloss man sich, den Kirchenraum wieder zu verkleinern. Von den ersten Überlegungen zur Kirchenneugestaltung bis zur Einweihung der Kirche vergingen ca. 5 Jahre. Am Samstag, dem 29. Juni 2013, dem Hochfest „Peter und Paul“ fand die Altarweihe durch den Diözesanadministrator, Weihbischof Dr. Reinhard Hauke in einem feierlichen Gottesdienst statt. Der Weihbischof segnete auch den Taufstein, der nun seinen Platz mitten in der Kirche gefunden hat. Die Reliquien des alten Altares wurden vor dem neuen Altar beigesetzt.
Inzwischen ist wieder neues Leben in unser Gotteshaus und das Gemeindezentrum eingezogen. Die jetzt bestehende „Haus-in-Haus“-Lösung ist Neuland im Bistum Erfurt und zieht nach wie vor viele Menschen nach Helmsdorf.
(Weitere Informationen zur Kirche gibt es in der Helmsdorfer Chronik, in der Kirchenchronik und in der Festschrift „850 Jahre Helmsdorf“.)